Mittwoch, 23. März 2011

Viele Kitas stark mit Weichmachern belastet!

Kindertagesstätten stark mit Weichmachern belastet. BUND fordert Verbot der Schadstoffe im Umfeld von Kindern

Berlin: Analysen des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) haben ergeben, dass viele Kitas mit gesundheitsschädlichen Weichmachern hoch belastet sind. Der Umweltverband hatte bundesweit angeboten, Staubproben aus Kindertagesstätten kostenlos auf Schadstoffe analysieren zu lassen. Bisher wurden Staubproben von sechzig Kindertagesstätten analysiert. Im Durchschnitt waren die untersuchten Kitas dreifach höher als normale Haushalte mit gesundheitsschädlichen und hormonell wirksamen Weichmachern belastet. Die Analysen der Staubproben einiger Kitas ergaben besonders alarmierende Werte. Dort können Kinder allein durch ihren Aufenthalt in den Kita-Räumen gefährliche Chemikalien in gesundheitlich bedenklichen Konzentrationen aufnehmen.

Weichmacher werden unter anderem mit Missbildungen der Geschlechtsorgane, verfrühter Pubertät und späteren Störungen der Fruchtbarkeit in Verbindung gebracht. Bei den analysierten Kita-Staubproben zeigte sich eine besonders hohe Belastung mit den Weichmacher-Phthalaten DINP und DEHP. Die EU hat DEHP bereits offiziell als fortpflanzungsschädigend eingestuft, für DINP steht dies noch aus.

Professor Ibrahim Chahoud, Toxikologe an der Berliner Universitätsklinik Charité: "Die hohe Belastung der Kitas mit Weichmachern ist inakzeptabel. Kleinkinder befinden sich noch in der Entwicklung und reagieren deshalb besonders empfindlich auf hormonelle Schadstoffe. Deshalb müssen im Umfeld von Kindern die Belastungen mit diesen Chemikalien schnellstens minimiert werden."

Ursache für die hohe Belastung der Kitas mit Weichmachern seien vor allem Einrichtungsgegenstände aus Weich-PVC, sagte die BUND-Chemieexpertin Sarah Häuser. Hierzu zählten unter anderen PVC-Fußböden, Vinyltapeten, Turnmatten, Tischdecken aus Plastik und Möbelpolsterungen aus Kunstleder. Während der Einsatz verschiedener Weichmacher in Spielzeug bereits verboten sei, sei die Verwendung in den meisten anderen Produkten jedoch weiter erlaubt.

Häuser: "Ausgerechnet in vielen Kitas ist die Gesundheit unserer Kinder gefährdet. Dabei gibt es genügend Alternativen zu Weich-PVC. Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner muss endlich dieses Problem wahrnehmen und Kinder besser vor Chemiegiften schützen. In sämtlichen Produkten, die im Umfeld von Kindern verwendet werden, müssen sofort schädliche Weichmacher verboten werden."

Der BUND startete zeitgleich mit der Veröffentlichung seiner Analysen eine Online-Aktion, mit der sich besorgte Eltern und Erzieherinnen an die Verbraucherschutzministerin wenden können. Zu den ersten prominenten Unterstützern der Aktion "Zukunft ohne Gift" gehören Tanja Dückers, Tita von Hardenberg und Christian Kahrmann.


Weitere Infos hier!

Das ist wirklich erschreckend! Und da reden die immer von Zeckengefahr etc.?!
Aus meiner Sicht ein weiteres Argument für einen Waldkindergarten!

Gruß
Pudlich

Sonntag, 13. Februar 2011

Zukunft durch Bildung!

 


Moin,

ich habe soeben diesen link erhalten und gleich mal teilgenommen! Eine großartige Gelegenheit, um einmal seinen "Senf" abzugeben - vor allem wenn man so "bildungsfern" ist wie ich, ein alter Förster. :-) (Will damit sagen: Solange nichts mit Schule mehr am Hut hatte!).

Macht mit und sagt es weiter!

Dienstag, 11. Januar 2011

Männer in der Kita

Moinmoin,

heute möchte ich Euch gerne etwas zum Thema "(Mehr) Männer in der Kita" berichten. Bei uns in der Forst ist es traditionsbedingt ja schon immer so gewesen, dass wir sozusagen 'unter uns' waren, erst in den letzten Jahren hat der Frauenanteil (glücklicherweise) zugenommen. Während also der Beruf "Förster" ein männlicher ist, verbinden viele Leute den der "Erziehern" mit einer Frauenperson. Höchste Zeit, dass sich diese Denkweise im 21. Jahrhundert ändert! - An und für sich würde ich mich als 'Hahn im Korb' unter lauter Erzieherinnen sicherlich wohl fühlen, aber bei uns im Kinderwald ist es ganz anders, und das gefällt mir sehr gut.

Der Psychologe Martin Verlinden veranstaltet in diesem Jahr unter dem Motto "Männer in Kitas - hereinholen, stärken, halten!" den 3. Bundesweiten Fachtag am 25./26. März in Köln.

Auf der Homepage heisst es u. a.:
"An der Spitze des Vorbereitungsteam stehen Martin Verlinden und Uwe Strauß aus Köln. Martin Verlinden, Psychologe am Sozialpädagogischen Institut in Köln, forscht seit Jahrzehnten in praxisverknüpften Projekten im Elementarbereich, ist Autor und Dozent an der Fachhochschule Köln. Uwe Strauß ist Erzieher und Supervisor. Er leitet seit über einem Jahrzehnt eine große Kindertageseinrichtung der KölnKitas gGmbH, mit sehr hohem Männeranteil."

Auch in Kiel ist man dem bundesweiten ESF-Modellprogramm "MEHR Männer in Kitas" sehr aufgeschlossen und bekundet Interesse:  Mit der Initiierung ... will das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in den nächsten drei Jahren die Entwicklung und Implementierung von Strategien zur Steigerung des Anteils männlicher Fachkräfte in Kindertagesstätten voranbringen.

Ziel ist es, das Interesse von Jungen und Männern am Beruf des Erziehers zu wecken, Männer bei der Entscheidung zu unterstützen, den Erzieherberuf zu wählen und die Perspektiven für Männer (und Frauen) im Arbeitsfeld Kindertageseinrichtungen zu verbessern.

Durch die Erprobung innovativer Modelle, die Dokumentation und Vermittlung daraus entstehender best-practice-Erfahrungen kann das Programm mittel- und langfristig dazu beitragen, das EU-Ziel von männlichen Erziehern in Kitas in Höhe von 20 % zu erfüllen.

Das Programm wendet sich an Träger oder Trägerverbünde von Kindertageseinrichtungen, die überörtlich oder in einer Großstadt tätig sind und deren mitwirkende Kitas über ein pädagogisches Konzept sowie eine intensive Elternarbeit verfügen."

Bundesweit liegt der Männeranteil bei den pädagogischen Fachkräften in den Kitas - nach einer Studie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend - lediglich bei 2,4 %. Angestrebtes Ziel sind 20 % in den nächsten Jahren.

Und wie sieht es bei uns im Kinderwald aus? - Tja, momentan haben wir hier einen Anteil von Männern in Höhe von an die 100%. 100%? Ja, Ihr habt richtig gelesen. Neben unserem Kinderwaldförster, der die Kinder jeden Tag im Wald begleitet, und mir, der tageweise dabei ist, gibt es ja noch unseren "Chefpädagogen", den jungen FH-Absolventen, der auch eine Gruppenleitung innehat. Darüber hinaus gehört noch ein weiterer männlicher Erzieher zum jetzigen Zeitpunkt zum pädagogischen Team. Vertretungsweise besucht uns ab und zu eine gestandene Waldpädagogin, die wir alle sehr verehren.

Für die weiteren Gruppen, die im Frühjahr starten werden, haben sich zahlreiche interessante Pädagogen - männlich und weiblich - beworben, die wir momentan nach und nach persönlich kennenlernen. Und ich kann Euch jetzt schon verraten, dass wir natürlich ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis in unserem Team anstreben, aber dennoch mindestens eine Handvoll ganz toller, favorisierter Bewerbungen männlicher Erzieher haben, die sozusagen "wie die Faust aufs Auge" passen. *augenzwinker*

Und was sagen unsere Eltern und Kinderwaldkinder dazu? - Die sind von der geballten Männerwelt im Kinderwald total begeistert. Anfängliche Bedenken schwanden schnell, inzwischen ist ein heftiger Wettstreit um den beliebtesten 'Waldmann' ausgebrochen. :-)

Und zum guten Schluss: Demnächst werden wir für längere Zeit einen Praktikanten hier haben. Selbstverständlich - männlich! ;-)

In diesem Sinne - Schluss für heute!
Und - aufgepasst weibliche, outdoortaugliche Erzieherinnen - wir freuen uns auf Eure Bewerbungen! 

Donnerstag, 6. Januar 2011

Kannibalismus im Forsthaus

Es blaut die Nacht, die Sternlein blinken
Schneeflöcklein leis' herniedersinken.
Auf Edeltännleins grünem Wipfel
häuft sich ein kleiner, weißer Zipfel.
Und dort, vom Fenster her, durchbricht
den tunklen Tann ein warmes Licht.

Im Forsthaus kniet bei Kerzenschimmer
die Försterin im Herrenzimmer.
In dieser wunderschönen Nacht
hat sie den Förster umgebracht.
Er war ihr bei des Heimes Pflege
seit langer Zeit schon sehr im Wege.
Drum kam sie mit sich überein:
Am Niklasabend muß es sein.

Und als das Rehlein ging zur Ruh'
das Häslein tat die Augen zu,
erlegte sie - direkt von vorn -
den Gatten über Kimm' und Korn.
Vom Knall geweckt rümpft nur der Hase
zwei, drei, viermal die Schnuppernase
und ruhet weiter süß im Dunkeln
derweil die Sterne traulich funkeln.

Und in der guten Stube drinnen,
da läuft des Försters Blut von hinnen.
Nun muß die Försterin sich eilen,
den Gatten sauber zu zerteilen.
Schnell hat sie ihn bis auf die Knochen
nach Waidmannssitte aufgebrochen.
Voll Sorgfalt legt sie Glied auf Glied,
was der Gemahl bisher vermied,
behält ein Teil Filet zurück
als festtägliches Bratenstück
und packt darauf - es geht auf vier -
die Reste in Geschenkpapier.

Da tönt's von fern wie Silberschellen,
im Dorfe hört man Hunde bellen.
Wer ist's, der in so später Nacht
im Schnee noch seine Runden macht?

Knecht Ruprecht kommt mit goldnem Schlitten
auf einem Hirsch herangeritten.
"He, gute Frau, habt Ihr noch Sachen,
die armen Menschen Freude machen?"


Des Försters Haus ist tief verschneit,
doch seine Frau ist schon bereit:
"Die sechs Pakete, heilger Mann,
's ist alles, was ich geben kann."

Die Silberschellen klingen leise,
Knecht Ruprecht macht sich auf die Reise.
Im Försterhaus die Kerze brennt,
ein Sternlein blinkt - es ist Advent!

(Verfasser: Loriot)

Ich habe schallend über dieses Gedicht gelacht! :-)
Viele Grüße vom Pudlich :-)

12 gute Gründe für den Kita-Besuch im Kinderwald

  • 5 Stunden frische Luft jeden Tag stärken nachweislich das Immunsystem und machen die Kinder weniger infekt- und allergieanfällig.
  • Platz haben zum „Kind sein“: Lachen, Weinen, Tanzen, Träumen…
  • Stille erleben im Wald fördert die innere Ruhe und Konzentrationsfähigkeit der Kinder und sensibilisiert in ihrem Wahrnehmungsvermögen.
  • Unmittelbares Erleben, eigene Erfahrungen mit allen Sinnen geben Selbstwertgefühl und emotionale Ausgeglichenheit.
  • Förderung von Kreativität und Phantasie: Keine vorgefertigte Spielsachen, sondern Naturmaterialien erhalten beim Spielen einen neuen Sinn.
  • Förderung des Sozialverhaltens: Die Gruppe mit 20 Kindern ohne räumliche Begrenzung bietet ideale Möglichkeiten, soziale Konflikte konstruktiv zu lösen.
  • Förderung der Schulfähigkeit durch die integrierte Wald-Vorschule in Zusammenarbeit mit Pädagogen anderer Institutionen.
  • Förderung der psychomotorischen Entwicklung: Der natürliche Bewegungsdrang der Kinder kann ungehindert ausgelebt werden.
  • Umwelt- und Naturerziehung: Die Kinder lernen den behutsamen Umgang mit jeder Art von Leben. Sie erfahren, wie wichtig Nachhaltigkeit ist, damit das Ökosystem Wald noch viele Jahre erhalten bleibt.
  • Situationsbedingter Ansatz: Kein starrer „Lehrplan“, sondern der Wald in den verschiedenen Jahreszeiten gibt die Ideen für verschiedene Projekte.
  • Die Erzieherinnen können sich ungestört den Kindern widmen. Vor- und Nachbereitungsarbeiten werden zu Hause erledigt.
  • Elternarbeit: Mitgestaltung und Integration der Eltern bei allen Belangen des Kinderwaldes.